#coachesforfuture nimmt für sich in Anspruch, der Klimabewegung hochqualitative Beratung anzubieten – Qualität, die einer Anforderung eines professionell am Markt oder in einer Organisation arbeitenden Beraters / einer Beraterin entspricht.
Wir laden alle Beratenden zur Teilnahme bei #coachesforfuture ein, die diesen Kriterien entsprechen. Wie entscheiden wir, wen wir aufnehmen? Dafür gibt es keine erschöpfende Definition, sondern einige Proxies, die wir heranziehen.
Als generelle Linie geben wir vor: Was immer ein Berater anbietet, muss im Profil klar erkenntlich und abgegrenzt sein.
Prozessberatung
- Mehrere Berufsverbände haben Qualitätsstandards für die Arbeit ihrer Mitglieder. Im Bereich der Prozessberatung halten wir uns an die Leitlinien, z.B. der ÖVS, dem ACC, dem DCV, dem DGSv, der DGGO, dem BSO und vergleichbaren Institutionen. Wir betrachten dies auch als Selbstverpflichtung aller #coachesforfuture, für die diese Standards relevant sind.
- Ausbildungsinstitutionen (und Verbände, die Ausbildungen zertifizieren) haben Zugang, Kompetenzen und Ausbildungsdauer festgelegt, so z.B. die ÖVS (für Supervision), der ÖAGG (u.a. für den/die Gruppendynamiker/in, für den/die Supervisor/in, Coach und Organisationsberater/in und für Lebens- und Sozialberatung). Gemeinsam haben sie erhöhte Zugangsvoraussetzungen, eine Mindestdauer von zumindest drei Jahren und einen Ausbildungsumfang von mehr als 500 Stunden.
- Es gibt einige wichtige und hochwirksame Weiterbildungen für einen engen Anwendungsbereich mit kürzerer Dauer, z.B. Mediation. Dafür gibt es (z.B. in Österreich) Qualitätskriterien z.B. des Österreichischen Netzwerks Mediation oder des des deutschen BMeV. Wir heißen diese Berater/innen willkommen, wenn in ihrem Profil und Kurzbeschreibungen der Fokus klar hervorgeht.
- Wir haben (das gilt für Österreich) keine guten Erfahrungen mit der reinen Anerkennung formaler gesetzlich geregelter Berufsbilder (z.B. Unternehmensberatung, Lebens- und Sozialberatung oder Mediation). Dies deswegen, weil die dahinterliegende Ausbildung und fachliche Kompetenz nicht klar ersichtlich ist. Wir schauen daher auf Ihre Ausbildung und nicht auf Ihren Gewerbeschein.
Fachberatung
Im Bereich der Fachberatung (z.B. PR, Öffentlichkeitsarbeit, Soziale Medien, Politikberatung) haben wir (Prozessberater/innen) keine Ahnung und möchten uns nicht einmischen.
- …begrüßen wir jene, die diese Fachberatung einbringen (im Zweifelsfall werden wir unter den einschlägingen #coachesforfuture-Mitgliedern rückversichern).
- …heißen wir diese Fachberatenden herzlich willkommen und bitten (wie bei allen anderen auch) dass ihr Fach und Beratungsfeld klar ersichtlich und eingegrenzt ist.
#coachesforfuture entwickelt sich dauernd weiter. Wir sind offen für Anregungen und Diskussionen darüber, was gute Qualität für die Klimabewegung ist und wie wir darüber denken. Wir forschen zu diesem Thema und diskutieren es auf den Fachkonferenzen unserer Branchen. Hauptverantwortlich für diesen Diskurs (und damit AnsprechpartnerInnen) sind die jeweiligen nationalen Netzknoten von #coachesforfuture. Kontaktieren Sie uns dazu. Wir sind die Sorgfalt und Offenheit jenen, die unsere Zukunft sein werden, schuldig.
Sollte die Teilnehmer/innenzahl bei #coachesforfuture noch erheblich weiter steigen und/oder eine intensivere Diskussion über Qualitätsstandards einsetzen, dann denken wir an, einen Qualitätsbeirat einzusetzen, in den wir relevante Fachleute einladen. Bis jetzt scheint dies noch nicht nötig zu sein. Finden Sie, dass es soetwas braucht? Dann kontaktieren Sie uns bitte.
Wie gehen wir mit unserer Beteiligung an der Klimabewegung um?
Beratung ist ein “randständiger Beruf”: Wir sind weder ganz-drin noch ganz-draußen. Wir sind Teil der Klimabewegung, weil wir ihre Anliegen teilen. Viele #coachesforfuture sind als Privatpersonen in Initiativen der Klimabewegung aktiv. In der Beratung wagen wir die Randständigkeit, die Anliegen einer Initiative zu teilen, aber nicht Teil der Organisation oder Gruppe zu sein – das ist eine Grundvoraussetzung für gute Beratung. Mehr darüber gibt es in unserem Blog und einem Forschungsprojekt, publiziert in der Zeitschrift Supervision 3/2022.
Haben wir eine Meinung?
Es gibt unterschiedliche Haltungen, welcher Klimaaktivismus “passend”, “gut” oder “schlecht” ist. Als Community von Beratenden enthalten wir uns jeder Wertung und stehen allen Aktivist:innen grundsätzlich offen gegenüber. Ob einzelne #coachesforfuture in bestimmten Kontexten beraten möchten oder nicht, klären wir bei jedem kommerziellen Auftrag auch. Gegebenenfalls klären das Auftraggeber:innen und Beratende untereinander.